Planungsbüro Koenzen: „Wir arbeiten für das Gewässer“
Wasser und Landschaft – das sind die täglichen Arbeitsfelder von Dr. Uwe Koenzen (siehe Porträt).
Der 57-jährige Geograf und Inhaber des gleichnamigen Planungsbüros ist rund 30 Jahre nach der Gründung seines Büros in Hilden heute Ansprechpartner für private Auftraggeber, öffentliche Einrichtungen und Bundesministerien, wenn es um die Klärung wasserwirtschaftlicher Fragen geht.
In Rondorf wird Koenzen in enger Abstimmung mit dem technischen Bauleiter die Teilverfüllung und -verlegung des Galgenbergsees als ökologischer Berater begleiten.
Ziemlich genau vor drei Jahren – im Sommer 2018 – hat Dr. Uwe Koenzen den See erstmalig betaucht. Für den tauchenden Wasserwirtschaftler hielt sich das Vergnügen dabei in Grenzen – an den meisten Stellen ist der See nur zwei Meter tief, an vielen Stellen sah Koenzen dagegen viel Potenzial, um das vorhandene Gewässer durch umfassende Bearbeitung und Verlagerung neu auszurichten.
„Anwalt für das Gewässer“
Der Planer aus Hilden gehört zu den etablierten Spezialisten, die für ganz unterschiedliche Auftraggeber wasserwirtschaftliche Fragen untersuchen. Fast ausschließlich kreisen die beruflichen Gedanken des Planers und seiner 23 Mitarbeiter – darunter Ingenieure, Biologen, Landschaftsplaner und Geografen um ökologische Fragestellungen für Flüsse, Seen und Auen. Nicht zuletzt durch das breite Spektrum an Auftraggebern versteht sich Koenzen heute weniger als verlängerter Arm des einzelnen Auftraggebers sondern vielmehr auch als „Anwalt für das Gewässer“. „Das sorgt für eine neutrale Herangehensweise, bei der letztlich die möglichst beste ökologische Lösung gefunden werden muss“, so Koenzen. Denn letztlich sei auch nur die für alle Beteiligten einvernehmlich durchsetzbar.
Ökologische Aufwertung des Galgenbergsees
Im Rahmen der Teilverfüllung und -verlegung des Galgenbergsees werden unterschiedliche Maßnahmen ergriffen, um das Gewässer ökologisch aufzuwerten: „Der See wird aufgrund der steilen Uferbereiche und der Belastung mit PFT nicht öffentlich zugänglich sein, doch werden wir durch flacher geeignete Uferzonen, bis zu 10 Meter tiefe Bereiche im neu zu schaffenden Seebereich, größere Wasserwechselbereiche und die Einrichtung unterschiedlicher Wasserzonen viel dafür tun, um für Amphibien und Insekten neue Lebensbereiche zu schaffen“, informiert Dr. Koenzen.
Umfassendes Monitoring
Die reine Baumaßnahme, die inklusive der bauvorbereitenden Arbeiten bis März 2022 abgeschlossen sein muss, wird von Koenzen mit einem umfassenden Grundwasser-Monitoring begleitet. „Im Rahmen dieser Arbeit werden wir in enger Zusammenarbeit mit der Rheinenergie als Trinkwasserproduzent dafür sorgen, dass geringste Beeinträchtigungen, die trotz der umfassenden Schutzmaßnahmen auftreten sollten, sofort erkannt und korrigiert werden können“, erklärt Koenzen. Nach den umfassenden Erdbewegungen in dem Bereich werden die anschließende Rekultivierung und der Bau einer Aussichtsplattform die Maßnahme abrunden. Voraussichtlich im Herbst – abhängig vom Baustellenfortschritt – wird die Öffentlichkeit die Gelegenheit zur Baustellenbesichtigung haben.
